Eine kraftvolle Angelegenheit

In der Werbung wird viel gelächelt. Weil es einfach die schönste Mimik ist, die der Mensch zu bieten hat

45 Dollar erhielt Harvey Ball für die Skizze des ersten Smileys. Das war 1963, Balls Werbeagentur sollte damals einen Ansteckbutton für eine Versicherungsagentur entwerfen. Der gelbe Smiley wurde riesig erfolgreich, leider hatte Ball den Entwurf nicht patentieren lassen – 45 Dollar, das war‘s, was für ihn abfiel. Aber offenbar verfügte er über ein freundliches Gemüt, er gründete später die World Smile Corporation und 1999 den Welttag des Lächelns: am ersten Freitag im Oktober.

Lächeln. Die schönste Emotion.

Lächeln funktioniert in der Werbung, auch wenn wir das Prinzip durchschauen

Das Lächeln ist eine feine Sache, es macht alles leichter und netter, es schließt uns das Herz auf und es bleibt viel eher im Gedächtnis als ein Schlechte-Laune-Blick. Vor allem ist Lächeln ansteckend und versetzt den Mit-Lächler unwillkürlich ebenfalls in gute Laune und eine positive Grundstimmung. Natürlich wird auch in der Werbung viel gelächelt. Und selbst wenn diese Dauer-Gute-Laune manchmal nervt und gekünstelt rüberkommt, weil wir den Trick natürlich durchschauen! – es funktioniert eben doch.

Und deshalb sollten wir selbst auch viel mehr lächeln, finden wir. Kinder können das richtig gut, die lächeln etwa 400 mal am Tag, Erwachsene durchschnittlich nur noch 15 mal. Dazu kommt, dass wir seit eineinhalb Jahren an vielen öffentlichen Orten Masken tragen. Müssen wir uns Sorgen machen, dass wir jetzt vergrinchen? Nein, sagen Forscher, die Augen lachen mit, wenn man unter der Maske ein fröhliches Gesicht macht. Asiaten, die viel öfter mal eine Maske tragen, schauen deshalb grundsätzlich mehr auf die Augen und empfinden diesen Emoji 🙂 als weniger freundlich als ein ^_^ mit offenen Augen.

Kann beim Lachen auch was schief gehen?

„Max“ von der Moritz Klinik, den die Werbeagentur UVA als Protagonisten für die HR-Kampagne einer Klinik ins Leben rief, sollte natürlich auch lächeln. Aber nur so viel, dass es glaubwürdig wirkt. Wir haben uns für ein Lächeln mit leichten Stirnfalten entschieden. Das verleiht ihm zusätzlich eine gewisse Ernsthaftigkeit und Fürsorge. Dass man mit einem Lächeln auch was falsch machen kann, wissen wir, seitdem die Presse den Kanzlerkandidaten beim Lachen am Ort der Flutkatastrophe erwischte. Warum er lachte und was tatsächlich in ihm vorging, diese Informationen spielten neben der starken Mimik keine Rolle mehr. Das Lachen ist eine kraftvolle Angelegenheit. So oder so.

Wollen Sie unseren „Max“ sehen? Dann bitte hier entlang.

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