„Das ist ein bisschen wie Gott spielen“

Interview mit Arvid Galka (35), Art Director in der Potsdamer Agentur UVA Kommunikation und Medien

Hallo Arvid, wer bist Du?

Ich bin Art Director. Ich habe von 2008 bis 2011 bei der UVA Mediengestalter gelernt und wollte dann gerne hierbleiben. Jetzt bin ich für alles verantwortlich, was in den Bereich Design und kreative Gestaltung fällt.

Ganz druckfrisch aus deinen Händen kommt das Design Manual für einen Berliner Krankenhausverbund. Du hast mal gesagt, so was zu entwerfen ist ein bisschen wie Gott spielen. Wie hoch ist deine Trefferquote, dass du ein perfektes Corporate Design entwirfst?

(Lacht): Schon ganz gut, denke ich. Ich mache zwei oder drei Entwürfe, und da ist immer was dabei. Es hat noch nie nicht gepasst. Corporate Design ist meine Leidenschaft. Technische Aspekte interessieren mich, ich kann mich gut reindenken in Strukturen und Abläufe. Dazu kommt der emotionale Aspekt. Daraus mache ich eine Neuschöpfung. Anhand dieses Design Manuals muss das Unternehmen in Zukunft nach innen und außen kommunizieren.

Schön geschöpft. Das neue Design Manual aus der UVA Kreativ-Abteilung

Für so ein Produkt darfst du als Art Director den ganzen Tag kreativ und künstlerisch sein?

Schön wärs, aber reine Künstler braucht hier kein Mensch. Wir schaffen etwas, das für die Zielgruppen funktionieren muss.

Woher weißt du, was die Zielgruppe oder der Kunde möchte, wie er auftreten will?

Ich frage die Kunden, worauf sie Wert legen. Wer sie sind, wie sie sind. In diesem Fall sollten die Parameter Lebensfreude, junges Team, coole Menschen und viel Dynamik rüberkommen. Dann habe ich den Kunden beim Foto-Shooting erlebt und gespürt: Ok, die sind echt, authentisch, deren Lachen ist echt, da gibt es eine gute Teamdynamik. Solche Eindrücke sind wichtig für den Designer.

Wie geht’s dann weiter?

Ich übersetze diese Eindrücke in Eigenschaften und Adjektive. Anschließend mache ich verschiedene Entwürfe. Farben spielen eine große Rolle. Hier war die Idee, Töne aus der Grün-Blau-Grau-Familie dominieren zu lassen, um dann das knallige Gelb sehr sparsam aber effektiv für Highlights zu verwenden. Bei der Auswahl der Schrift war wichtig, dass auch nicht-lateinische Schriftglyphen existieren, falls der Kunde mal mit jemandem in der Ukraine oder in Griechenland kommunizieren möchte. Zuletzt muss alles leicht anzuwenden sein für den, der es nutzen soll, und dabei emotional funktionieren.

Warum gibt es dieses Design Manual als Druckerzeugnis?

Weil es schön ist! Im Ernst, es ist eine haptische Manifestation vieler Stunden Arbeit. Ein Nachschlagwerk – ein echtes Hand-Buch. Das fühlt sich gut an. Aber das gibt es natürlich auch als PDF, vor allem für die dritten Firmen, die damit arbeiten sollen. Das gehört eben auch zur Funktionalität.

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